Der komplette Blog

  • Hat da der Fritz eine Lok stiebitzt?
    Es begab sich bei dem Abschiedsempfang des Landrats Fritz Böckmann im Jahre 1988. Neben zahlreichen wohlgemeinten und sicherlich auch verdienten Lobreden auf sein Lebenswerk wurde auch das eine oder andere “Döneken” ausgetauscht. Besondere Aufmerksamkeit erzielte dabei Klaus Matthiesen mit seinen Ausführungen über den Landrat a.D., der bis zum Lebensalter von 65 immer noch die Lust an lausbubenartigen Streichen hatte, eine Anekdote ein. Schmunzelnd erzählte der damalige Minister den begehrlich zuhörenden mehreren hundert Gästen: Im Jahre 1940 sei in Bönen eine lokführerlose Zechenbahn gefunden worden. Bekannt geworden sei damals nur, dass sie ein junger Mann von Schwerte nach Altenbögge chauffiert habe. […]
  • Die Jahre 1700 – 1719
    Timeline
  • „Erholung, Abschalten und Auftanken“
    Erstveröffentlichung: Pfarrbrief Pfarrei St. Barbara 2020/21 „Er freut sich über alle, die kommen, und das jeden Tag“, stellt Pfarrer Benno Heimbrodt seinen Mitbewohner vor. „Das ist Freddy!“ Diesem freundlichen Empfang kann man, ja möchte man gar nicht ausweichen. „Freddy“ hat Manieren, stammt aus gutem Hause und sorgt gleich für eine lockere Atmosphäre. Zwölf Jahre sind Heimbrodt und er schon beste Freunde. „Er bietet mir Lebensqualität, nimmt mich aber auch in die Verantwortung“, urteilt der Pfarrer von St. Barbara in Bönen und Heeren über „Freddy“ – dem Golden Retriever-Rüden im besten, fortgeschrittenen Lebensalter. „Freddy ist für mich ein Mutmacher, er kann […]
  • Orgel 3.0. Das Sakralinstrument der Alten Kirche
    Das Gemäuer ist alt, sogar sehr alt. Es zeugt von langer Geschichte, es weist von der Höhe weit ins Land: die Alte Kirche in Bönen. Über viele Jahrhunderte ein Zeugnis von überregionaler Bedeutung und Mittelpunkt religiösen Lebens im historischen Gewand, leistet sie ihren Dienst bis heute. Und sie birgt einen modernen Schatz. Es ist das Instrument auf der nach Süden ausgerichteten Empore, die Nachfolgerin der 1846 eingebauten Buchholz-Orgel. Nähert sich der Besucher, so vernimmt er schon bald die Klänge eines Sonntagsgottesdienstes, freut sich gar auf eine intensivere Begegnung mit ihr beim Gesang. Dabei verfügt doch die Evangelische Kirchengemeinde über ein […]
  • Die Jahre 1850 – 1899
    Timeline
  • Rote Riesen
  • Ehrenpreis für Kakao aus Bönen
    Spitzenprodukte aus Bönen gab es bereits in den 30er Jahren. Herausragend und preiswürdig waren vor allen Dingen landwirtschaftliche Erzeugnisse und die Produkte der örtlichen Molkerei. Einer der der wichtigsten deutschen Messen in zum Thema Ernährung fand in regelmäßigem Turnus im ostpreußischen Königsberg (heute Kaliningrad) statt. Im im August 1938 wurden gleich drei Produkte des Bönener Unternehmens prämiert. Einen Ehrenpreis erhielt der Mauxion-Kakaotrunk. Mauxionprodukte werden auch heute noch vertrieben. Die hocherhitzte Frischmilch wurde mit einem ersten Preis und die Markenbutter mit einen zweiten Preis ausgezeichnet. Unter den fünf deutschen Messen Leipzig, Königsberg, Wien, Breslau und Köln nahm die Deutsche Ostmesse Königsberg […]
  • Die Jahre 1920 – 1929
    Timeline
  • Die Jahre 1930 – 1945
    Timeline Auch wenn sie bis heute in den offiziellen Chroniken der Gemeinde so gut wie keine Erwähnung finden, haben die Jahre des Nationalsozialismus auch in Bönen stattgefunden. Von Zwangsarbeit, Verfolgung und den politischen Exzessen der dunklen Jahre setzen sich erst seit den zweitausender Jahre einige wenige engagierter Personen mit ihren Publikationen auseinander. Vorrangig sind hier die Schriften der ehemaligen Archivarin der Gemeinde Barbara Börste zu nennen.
  • Kleiderklau in Bönen
    50 Taler Belohnung für die Ergreifung des dreisten Diebs Das 19. Jahrhundert war nicht ganz so beschaulich, wie wir es heute manchmal meinen. Auch mit Kriminalität hatte sich die damalige Bevölkerung bereits zu befassen. Bei den Amtsblättern der Königlichen Regierung zu Arnsberg aus dem Jahre 1817 fand sich unter Nr. 51 6, Stichwort “Diebstahl in Bönen”, eine Nachricht, die sicherlich nicht nur den direkt Betroffenen in große Aufregung versetzt haben dürfte. Es muß sich hier offensichtlich um einen Dieb oder eine dreiste Räuberbande gehandelt haben, die, versehen mit einem größeren Fahrzeug, ganz auf Wäschediebstahl spezialisiert waren. Obendrein müssen sie viel […]
  • Die Jahre 1400 – 1499
    Timeline
  • Ein dunkles Kapitel: Zwangsarbeit
    2.500 Menschen mussten in der heutigen Gemeinde Bönen Zwangsarbeit leisten Über die ZwangsarbeiterAuszüge aus einer Veröffentlichung im Klartext Verlag Essen unter dem Titel „Gebrochene Menschen und Biografien. Das Schicksal der ausländischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter während des Zweiten Weltkriegs (1939 – 1945) in den damaligen Ortschaften der heutigen Gemeinde Bönen vor dem Hintergrund der politisch-ideologischen und kriegswirtschaftlichen Entwicklung im Deutschen Reich“. Vorweg die nüchternen Zahlen: Im Zeitraum von 1939 bis 1945 waren in den Ortschaften Altenbögge, Bönen, Bramey-Lenningsen, Flierich, Nordbögge, Osterbönen und Westerbönen mehr als 2.500 Zwangsarbeiter untergebracht und eingesetzt. Diese Zahl ist aktenkundig und machte ungefähr 25 Prozent der damaligen […]
  • 1945: Hermann Volz aus KZ befreit
    Erstveröffentlichung 8.5.2015 im Westfälischen Anzeiger.  „Hier spricht ein Arbeiter aus Hamm – Hermann Volz aus Altenbögge.“ Gebannt sitzen seine Eltern und sieben Geschwister in Bönen vor dem Volksempfänger, als diese Nachricht im Mai 1945 zu hören ist. Seit dem 5. Januar 1944 ist ihr Sohn und Bruder im berüchtigten Konzentrationslager Buchenwald als politischer Sträfling inhaftiert. Dies ist das erste Lebenszeichen des 37-jährigen Bergmanns und Kreisleiters der KPD, der von den Nationalsozialisten seit ihrer Machtergreifung verfolgt und inhaftiert worden ist. Später erinnert sich seine Schwester Alma Karge: „Wir waren überglücklich endlich wieder seine Stimme zu hören. Er hat so viel mitgemacht.“ […]
  • Die Jahre 1900-1909
    Timeline
  • Die Jahre 1500 – 1599
    Timeline
  • Die Jahre 1200 – 1399
    Timeline
  • Die Jahre 2000 – 2009
    Timeline
  • Die Jahre 1800 – 1849
    Timeline
  • Die Jahre 1990 – 1999
    Timeline
  • Die Jahre 2010 – 2019
    Timeline
  • Die Jahre 1910 – 1919
    Timeline
  • Ein großer Mann für kleine Leute
    Landrat a.D. Fritz Böckmann aus Altenbögge. Wenn er mit karajanischer Gestik seine Anekdoten erzählte, ließen weder Deutlichkeit noch Dialekt Zweifel an seiner Ruhrgebiets-Herkunft zu. Saß er beim Arbeitsessen im noblen Restaurant mit ebenso noblen Menschen zusammen, dann fiel seine Menu-Wahl hingegen filigran aus, dann sollte ihm ein jugendlicher Fasan auf Weinkraut mit Schupfnudeln den Abend vergolden. Seine Anekdoten handelten vorzugsweise von Menschen. Und im noblen Lokal saß neben ihm stets sein Fahrer, dem er gehörig den Marsch blies, fiel dessen Bestellung erkennbar zu bescheiden aus. Fritz Böckmann (wer hat ihn bloß jemals Friedrich genannt), der ehemalige Landrat unseres Kreises, war […]
  • Weihnachten um 1900 in Bönen
    Mehr Stimmung, weniger Hektik und Schnee gab es fast immer. Die Schilderung der Weihnachtsbräuche um 1910 beruht auf einem „Interview“, das Hartmut Platte mit dem inzwischen verstorbenen Gustav Rebber-Oestrich führte, der die Weihnachtsfeierlichkeiten auf dem Hof Platte in Osterbönen noch selbst miterlebt hat. Wie man zu Anfang unseres Jahrhunderts auf einem Bönener Bauernhof das Weihnachtsfest feierte: Der Heilige Abend war um 1910 fast ein Tag wie jeder andere. Auf den meisten Höfen wurde wie an einem normalen Werktag gearbeitet, die Bescherung fand manchmal auch erst am frühen Morgen des ersten Weihnachtstages statt. Trotzdem warf das nahende Christfest seine Schatten voraus, […]
  • Vom Schandfleck zum Schmuckstück
    Erstveröffentlichung 14.6.2012 in der WAZ. Die Geschichte des Alten Bahnhofs Lenningsen erfuhr nach der Stilllegung der 35,81 km langen Bahnstrecke von Dortmund-Süd nach Welver und der offiziellen Schließung des Bahnhofs im Jahre 1969 ihren ersten negativen Höhepunkt, als ein Teil der Gebäude dem Erdboden gleichgemacht wurde. Der wundersame Wandel vom Schandfleck zum Schmuckstück. Oder: Ein Bahnhof und seine bewegte Geschichte. Die Vorgeschichte. Mitte der sechziger Jahre hatte der Bedarf an Zugreisenden stark nachgelassen, weil Fabrikanten und Landwirte einen günstigeren Weg für ihre Güter entdeckt hatten, sodass der Lenningser Bahnhof nicht mehr ausreichend ausgelastet war. Das Schicksal des kleinen Bahnhofs schien […]
  • Die ersten 1000 Jahre n. Chr.
  • Alleenpracht für den Freiherrn
    Erstveröffentlichung 24.4.2012 in der WAZ. Prachtvoll dieser Alleenweg. Wer als ursprünglich Ortsfremder die Steinstraße begeht, der kommt aus dem Staunen nicht heraus. Rechts und links wunderschön gewachsene alte Platanen. Fein geschnitten und direkt ins Auge stechend. Gepflegte Häuser. Saubere Gehwege. Auffallend attraktive Straßenbeleuchtung. Mit Blick über die nahe gelegene Bahnhofstraße scheint der Förderturm zum Greifen nahe. Einer der schönsten Wege der Gemeinde Dreht man sich um 180 Grad, dann bleiben die Augen an der Kirche an der Niemöllerstraße hängen. Der Mitteltrakt der Sackgasse wird durch Rondelle aufgelockert. Allerdings: Der Anpflanzung würde es ganz gut zu Gesicht stehen, wenn das dort […]
  • … und ein Mann konnte eine ganze Mühle drehen
    Die Bockwindmühle (auch Ständermühle, Kastenmühle oder Deutsche Windmühle) ist der älteste Windmühlentyp in Europa und auch ein Vorläufer der Alten Mühle in Bönen. Kernmerkmal dieses Mühlentyps ist es, dass das gesamte Mühlenhaus auf einem einzelnen dicken Pfahl (dem „Hausbaum“) steht, der senkrecht in einem unterhalb der eigentlichen Mühle befindlichen hölzernen Stützgestell (dem namengebenden „Bock“) befestigt ist. Auf dem Bock kann die gesamte Mühlenmaschinerie mittels der Hebelwirkung des Außenbalkens in den Wind gedreht werden. Diese Methode ist jedoch bei wechselnden Windrichtungen nicht optimal und sehr beschwerlich. Früheste Erwähnungen von Bockwindmühlen gibt es in Belgien und Nordfrankreich zu Beginn des 12. Jahrhunderts. […]
  • Ein Meer von Tulpen in Osterbönen
    Wer hätte gedacht, dass Bönen dereinst für kuze Zeit der Nabel der floralen Welt war. Endlose Tulpenfelder kennt und kannte man doch mehr aus unserem Nachbarland Holland. Aber im Jahre 1936 ließen 5 Millionen der ursprünglich wohl aus Persien kommenden Liliengewächse die Gemeinde erblühen. Auf dem Gelände des Bauern Schulze-Buxloh in Osterbönen fand Deutschlands größte Tulpenschau von 1936 bis 1938 statt. Auf Plakaten warb man für einen Besuch im „landschaftlich idyllischen“ Bönen. Die Reichsbahn bot den Transfer von allen Bahnhöfen im Umkreis von 75 Kilometern nach Bönen, Nordbögge und Lenningsen an. Von Bönen und Nordbögge wurden sogar ein „Kraftverkehr zur […]
  • Nordbögge sucht seinen Geburtstag
    Erstveröffentlichung 2.4.2012 in der WAZ. Der nördlichste Ortsteil von Bönen wird 1 000 Jahre. Doch wann das genau ist, das mag im Augenblick noch keiner so recht sagen. Auch der Heimatverein „Dorffreunde Nordbögge“ nicht, der sich erst im November 2010 gegründet hat. Der nördlichste Ortsteil von Bönen wird 1 000 Jahre. Doch wann das genau ist, das mag im Augenblick noch keiner so recht sagen. Auch der Heimatverein „Dorffreunde Nordbögge“ nicht, der sich erst im November 2010 gegründet hat. Als „geistiger Vater“ des jungen Vereins gilt Nordbögges Ortsvorsteher Michael Plicht, der nicht nur zu den Gründungsmitgliedern zählt, sondern auch 1. […]
  • Die Geschichte des Dorfes Bramey
    Erstveröffentlichung: 07.01.2012 im Westfälischen Anzeiger Bramey, dessen Name sich von „Braam, einer mit Ginster bewachsenen Heide“ ableitet, gehört neben Lenningsen und Flierich zu den südlichen Ortsteilen der Gemeinde. Mit geschätzten 300 Einwohnern bildet Bramey – wie auch Oster- und Westerbönen – den kleinsten Siedlungskern der sich wie Satelliten um Bönen lagernden Dörfer. Nach Recherchen von Ortsvorsteher Dieter Kretschmer stammt die erste urkundliche Erwähnung über nennenswerte Ansiedlungen in diesem Raum aus dem Jahre 1486. Man kann aber davon ausgehen, dass schon weitaus früher Menschen hier gelebt haben. Die Ritter „to der Brüggen“ residierten wohl als ältestes Geschlecht auf dem noch heute […]
  • Der vergessene Bunker in Bramey
    Erstveröffentlichung am 03.07.2022 im Westfälischen Anzeiger. Ein grasbewachsener Hügel mit einer Bank. Da kommt erst mal niemand auf die Idee, dass darunter ein Luftschutzbunker liegt. Abseits der Kamener Straße in Bramey erinnert einzig ein Schild an das unterirdische Bauwerk, das einst Leben rettete. Das hatten Johanna Gärtner und Heinz-Friederich Schlockermann 2005 initiiert gegen das Vergessen. Bönen – Es ist ein kleiner Hügel, kegelförmig, mit dichtem Gras bewachsen, auf den ersten Blick unbedeutend. Daneben einige Hecken, Bänke laden zur Rast ein – ein friedliches Idyll vor dem Panorama reifender Getreidefelder. Ein ruhiges Eckchen, nur wenige Meter abseits der viel befahrenen Kamener […]
  • Glück auf der Stockumer Wiese
    Erstveröffentlichung 13.4.2011 inder WAZ. Horst Höfer gehört zu den schillernden Figuren in der Region, denn er ist der Inhaber des wohl kleinsten Bergwerks der Welt an der Stockumer Wiese, das gerade in diesen Tagen wieder seine Pforten geöffnet hat. Horst Höfer ist nach eigener Aussage der letzte Knappe überhaupt, der zusammen mit seinem Kumpel Reinhard Scholz am Tag vor der Schließung der Zeche Königsborn III/IV am 15. Mai 1981 in das Bergwerk in Altenbögge eingefahren ist. Am 15. April 1982 habe er mit 50 Jahren den Bergbau nach „vielen, vielen bewegten Jahren“ endgültig verlassen. Doch die Liebe zum Bergbau sei […]
  • Postkarten aus Bönen
    Sie zeichnen sich vielleicht nicht durch übermäßige Kreativität aus und die Ansichten mögen sich in vielen Fällen gleichen, aber trotzdem möchten wir auf diesen Seiten die Postkartenmotive vorstellen, soweit wir sie kennen. Denn auch wenn unsere Gemeinde nicht gerade ein romatischer Luftkurort ist zeigen diese Bilder doch die Entwicklung einzelner Gebäude oder Straßenzüge im Laufe der Geschichte. Diverse Ansichtskarten Postkarten von Bönener Gastronomiebetrieben Postkarten zum Thema Königsborn III/IV
  • Präzision im Durcheinander: Bönener Gitarrenbauer im Porträt
    Erstveröffentlichung 23.2.2018 im Westfälischen Anzeiger Wenn man die Werkstatt des selbstständigen Gitarrenbaumeisters Hartmut Hegewald an der Eichholzstraße Nummer 3 in Bönen betritt, stellt man sofort fest: Dort wird noch handwerklich in traditioneller Form gearbeitet. Wir stellen sein Handwerk vor. Eine mit zahlreichen Handwerkzeugen gespickte Werkbank beansprucht einen großen Teil des Raums. Von der Decke hängen Rohlinge, die später als Böden und Deckel für die Instrumente dienen, daneben mit dem heißen Eisen gebogene Zargenstücke, die die Seiten umschließen. Gehobelte Gitarrenhälse warten auf die Weiterverarbeitung. Maschinen gibt es dort kaum. Dafür findet man in einem Wandschrank hochglänzende, fertige Gitarrenexemplare – die Resultate […]
  • Die alte Dorfschänke
    Erstveröffentlichung des Artikels: Kreisheimatbuch Band 4, 1983 „Ich hatt’ mir vorgenommen, graddurch die Welt zu kommen —es wollte mir nicht glücken, ichmußt’ mich öfter bücken.” Das Sprüchlein, sorgfältig gerahmt, schmückt mit Siegerurkunden und Emblemen, Gruppen- und Prominentenfotos die Wände in der Gaststube der alten Dorfschenke in Bönen. Dem Wirt gefällt der Vers, „weil wahr ist’’, sagt er, „was da geschrieben steht”. Heinrich Lohmann, geboren an der Jahrhundertwende, als die Deutschen über den ersten Zeppelin am Himmel staunten, auf der Weltausstellung in Paris eine vorher nie gesehene Rolltreppe benutzt werden konnte und das Bürgerliche Gesetzbuch hierzulande in Kraft trat, steht noch […]
  • Bönen hatte einmal fünf Kinos
    Erstveröffentlichung im Westfälischen Anzeiger am 30.03.2019 Bönen – „Mach dir ein paar schöne Stunden, geh ins Kino“, so hieß der Slogan, mit dem nach dem Zweiten Weltkrieg die Zuschauer in die Lichtspieltheater gelockt werden sollten. Die Bürger in Altenbögge und Bönen hatten nach dem Krieg zwischenzeitlich sogar die Wahl zwischen vier Lichtspieltheatern. Das erste Kino in Altenbögge Das erste Kino betrieb Lutz Hoeper gegenüber der Gaststätte Goerdt (heute Kirchenzentrum der Evangeliumschristen) in der Zechenstraße Ecke Schwarzer Weg, schon 1919. Dazu mietete er vom damaligen Gastwirt Rudolf Zierk den Tanzsaal der Gaststätte. Dieses Kino hatte schon eine stattliche Anzahl von 230 […]
  • Geht‘s hin und haut’s eahna 5 Trümmer eini!
    Fußball kann so einfach sein, und die schlichtesten Weisheiten sind sicher nicht die schlechtesten. In der Zeit von 1942 bis 1943 trainierte ein Idol des deutsch-österreichischen Fußballs den VfL Altenbögge: Josef Uridil. Mit Altenbögge wurde Uridil zweimal Vizemeister der Gauliga Westfalen. Vor seinem Engagement in Altenbögge war der „Pepe“ genannte Uridil u.a. Stürmer bei Rapid Wien. Zur Legende wurde er, als er quasi im Alleingang in einem Meisterschaftsspiel gegen den AC Wien einen 1:5 Rückstand noch in einen 7:5 Sieg umwandelte. Uridil schoss alle Tore für Rapid und wurde danach zur Ikone mit dem Ehrennamen „Tank“. Uridils Entwicklung begann nach […]
  • Schutzwälle aus alter Zeit: Die Landwehren
    Den Begriff Landwehr kennen die meisten Zeitgenossen nur noch als Nachnamen oder aus dem Berliner Gassenhauer. Die tatsächlich Bedeutung des Wortes und der Zweck der Landwehren ist aber weitgehend in Vergessenheit geraten. Dabei waren diese Aufschüttungen und Gräben im Mittelalter wichtige Bestandteile der Markierung von Eigentum. Höfe und Siedlungen lagen innerhalb dieser manchmal bis zu hundert Kilometer langen Bauwerke, die heute oft nur in Resten erhalten sind. Im Falle eines Krieges oder der häufig aufretenden Händel stellten die Landwehren aufgrund ihres Aufbaus auch eine Verteidungseinrichtung dar, weniger spektakulär als die Mauern der Städte, aber durch den dichten Bewuchs der Kämme […]
  • Der Werwolf von Westerbönen
    Wenn Tante Inge, Tante Gertrud, Tante Anna und Oma Friedchen in den 60er Jahren an langen Winterabenden zusammen saßen, wenn der kalte Wind um die Häuser pfiff und und wenn das Kerzenlicht in der Guten Stube unheimlich flackerte, dann konnte ich als Kind das eine oder andere mal den unglaublichsten Geschichten lauschen. Wenn die Zungen der Westerbönener Frauen, vielleicht auch bedingt durch ein/zwei Likörchen, etwas lockerer wurden, ja dann kam das Gespräch mit leichtem Schauder auch im aufgeklärten 20. Jahrhundert schon mal auf den Werwolf, der hier durch die Felder und Auen zwischen Westerbönen und Weetfeld gezogen sein soll. Anfang […]
  • Das Jahr 1969
    Zeitstrahl mit Links zu einzelnen Geschichte aus dieser Epoche.
  • Begraben in einem Baum
    Baumsärge sind die ältesten Sargtypen überhaupt und waren schon in der ausgehenden Jungsteinzeit (Ende des 3. Jahrtausends v. Chr.) verbreitet. Seither sind sie für jede urgeschichtliche Periode nachweisbar, in der die Körperbestattung üblich war, also bis in die mittlere Bronzezeit (Abbildung) hinein (ca. 1200 v. Chr.) und dann wieder ab dem frühen Mittelalter (6 Jh. n. Chr.) In den dazwischen liegenden Abschnitten war es üblich, die Toten auf Scheiterhaufen zu verbrennen und die Asche in Urnen oder anderen Behältnissen beizusetzen. Die ersten bekannten archäologischen Funde auf Bönener Gebiet wurden bereits um die Mitte des 19. Jahrhunderts gemacht. In Aufzeichnungen des […]
  • Dietrich-Bonhoeffer-Haus
    Erstveröffentlichung in der Kirchengeschichte der Evangelischen Kirche Eine besondere Bedeutung hatte das Jahr 1961 für die Gemeindemitglieder in Nordbögge. Im September wurde der Kirchbauverein e.V. Nordbögge gegründet. Infolge des Baus neuer Siedlungen und des Zuzugs vieler Bürger nach Nordbögge war nach dem Kriegsende die Zahl der evangelischen Christen dort stark angestiegen. Ihren kirchlichen Belangen sollte darum noch mehr Beachtung und Unterstützung zuteilwerden. Der Weg nach Altenbögge konnte ihnen vielleicht zum sonntäglichen Gottesdienst, nicht aber zu den übrigen Veranstaltungen kirchlicher Gemeindekreise auf die Dauer zugemutet werden. Seit 1954/55 hatte Nordbögge zwar seine „Arche“ aber diese Baracke war nur eine Behelfslösung für […]
  • Das neue Bethaus entstand fast komplett in Eigenregie
    Erstveröffentlichung: 22.02.2020, WA. Zehn Jahre hatten die Bauarbeiten gedauert. Jetzt konnte die Gemeinde der Evangeliums-Christen/Baptisten ihr neues Bethaus an der Zechenstraße endlich der Öffentlichkeit vorstellen. Das Beeindruckende: Der Bau entstand nahezu komplett in Eigenregie. Es war ein großer Tag für die Gemeinde der Evangeliums-Christen/Baptisten: War man schon seit langem von der sich nach und nach entwickelnden Außenansicht des neuen Bethauses an der Zechenstraße 50 beeindruckt, so durften sich nun alle Bönener im Inneren des Gebäudes von dem wunderbaren Gesamteindruck eines architektonisch gelungenen Bauwerks überzeugen.  Nach der feierlichen Eröffnung des Bethauses im Januar waren die Bönener zum Tag der offenen Tür geladen. […]
  • Das Jahr 1968
    Zeitstrahl mit Links zu einzelnen Geschichte aus dieser Epoche.
  • Vom Pütt zur UNO in New York
    Die tragische Karriere des Heinrich Wieschhoff Sein Lebensweg führte ihn von Altenbögge und der Schachtanlage Königsborn III/IV über eine wissenschaftliche Laufbahn schließlich in den diplomatischen Dienst der Vereinten Nationen. Dort stieg er zu einem der ranghöchsten Beamten auf und wurde zum wichtigsten Berater von Generalsekretär Dag Hammarskjöld. Auf dem Flug zu einem Treffen zur Beilegung des Kongo-Konfliktes zerschellte das Flugzeug der UNO-Delegation mit Hammarskjöld und Wieschhoff wenige Kilometer vor der Landung am Boden. Bis heute blieb die Ursache des Absturzes ungeklärt und mysteriös. Die Familie Wieschhoff ließ sich im Jahre 1910 in Altenbögge nieder; dazu hatten sie das Haus in […]
  • Ein Fachwerkhaus hält im Industriegebiet die Stellung
    Wie die Arme eines stählernen Riesen recken sich die kantigen Träger des Portalkrans in Richtung des winzigen Fachwerkhäuschens. Gleichsam verängstigt drückt es sich hinter wenigen Büschen, sich scheinbar der Gefahr bewusst, von diesem Zeichen der Industriewelt an den Haken genommen zu werden. Verloren wirkend, überragt von den Betonwällen der Gebäude großer Unternehmen, die sich im Bönener Industriegebiet angesiedelt haben, wirkt es wie ein Relikt aus vergangener Zeit – wie vergessen in seiner kleinen, grünen Oase, als ob es sich scheu verstecken wollte vor den am Rande sich auftürmenden Ungetümen industrieller Bauweise. Wenn das Haus erzählen könnte, würde es davon berichten, […]
  • „MOPPEL“ CLAER: „LASS JUCKEN KUMPEL“
    Es war die große Zeit der politischen Arbeiterliteratur, wie sie von der „Dortmunder Gruppe 61“ mit Max von der Grün, Josef Reding oder Günter Wallraff ins Leben gerufen wurde und anschließend vom „Werkkreis Literatur der Arbeitswelt“ mit klar gewerkschaftlicher Zielsetzung fortgesetzt wurde. Es war der Versuch, mittels Literatur dem Arbeiter die Klassenbedingtheit der bundesrepublikanischen Wirtschaftsordnung klar zu machen. Da erschien plötzlich ein ganz anderer Arbeiterroman, geschrieben von dem Bergkamener Bergmann Hans Henning Claer, den seine Kumpels auf der Zeche nur „Moppel“ nannten. „Lass jucken Kumpel“ hieß dieser Roman, und er zeigte nicht den gewerkschaftlich engagierten Arbeiter, der um die Verbesserung […]
  • Protzenbauer, Napoleon und mehr als 500 Jahre Geschichte: Der Klotmannshof
    Der historische Klotmannshof in Bönen-Flierich (Kreis Unna) stellt heute ein Denkmalensemble erster Güte dar. Er gehört seit 1988 dem Kaufmann Rudolf Spiekermann. Doch werfen wir erst einen Blick zurück in die uralte Geschichte des Hofes am Rande des Dorfes Flierich. Erstmalige schriftliche Erwähnung findet der Hof als „Kloitman“ im Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486. Zu jenem Zeitpunkt wurde er mit einer Schatzung von 6 Gulden veranlagt. Daraus ist zu schließen, dass er damals einen Wert von 200 Gulden aufwies und zu den größeren Höfen des Dorfes Vlerick (= Flierich) gehörte. Im Jahr 1470 ist das Kloster Kentrop bei Hamm […]
  • Nachtquartier einer Königin
    Die Besuche von Staatslenkern oder gar Monarchen auf dem Gemeindegebiet gehört nicht zu den alltäglichen Ereignis­sen. Im Mai 1965 war allerdings eine echte Kö­nigin in Lenningsen zu Gast, wenngleich sie bei ihrem ersten Staatsbesuch in Deutschland nur ihre Nachtruhe in dem beschau­lichen Ortsteil suchte. Elisabeth II., Königin von Großbritannien und Nordirland, übernach­tete in einem Sonderzug auf dem Bahnhof Lenningsen. Die Lenningser hatten allerdings keinen größeren Kontakt zur Monarchin. Bei ihrer An- und Abreise winkte sie den Menschen zwar zu, ausge­stiegen ist sie am Ort allerdings nicht. Zu persönlichen Kontakten mit der stark gesicherten Königin kam es nicht. Anlässlich des 30. […]
  • Als die Germanen frech geworden…
    Im heutigen Bergkamener Stadtteil Obera­den haben die Römer unter Drusus, dem Stiefsohn Kaiser Augustus, wahrscheinlich im Spätsommer 11 v.Chr. auf dem “Burg­hügel” das größte frühaugusteische Militär­lager nördlich der Alpen angelegt. Es han­del­te sich um eine gewaltige Anlage, die durch Gräben, Wall, Türme und Tore gut gesichert und im Innern mit prächtigen Bauten versehen war. Im Jahre 17 v.Chr. überfielen kriegerische Germanenstämme – u. a. die Sugambrer – am linken Niederrhein die 5. römische Le­gi­on unter dem Befehl des Statthalters Mar­cus Lollius. Die Germanen vernichteten die Legion und erbeuteten die Adlerstandarte. Diese Niederlage auf rö­mi­schem Gebiet ver­anlasste Kaiser Augustus, die Erobe­rung […]