Grüne Damen eröffnen das Café Fritz

Foto (c) FdF.

Erstveröffentlichung am 25.1.2012 in der WAZ

Äußerlich hat sich nichts verändert. Wer jedoch die Innenräume des Philipp-Nicolai-Hauses an der Rosenstraße in diesen Tagen betritt, der kommt aus dem Staunen kaum heraus.

Gemeinsam essen, reden und spielen

Der große Saal ist blitzblank geputzt. Die Damenriege, die diesen mit viel Einsatz herrichtet, gibt sich so viel Mühe, als solle hier schon bald vom Fußboden gegessen werden. Die Reinigungsfrauen haben jedenfalls ihren Teil dazu beigetragen, dass sich die Menschen, die sich hier zukünftig aufhalten werden, auch wohl fühlen können.

Wer diesen Bereich zum ersten Mal betritt und dann noch einen Blick durch die großen Fenster des Zimmers auf die Außenanlage wirft, der wird mit einem herrlichen Ausblick nach Draußen verwöhnt. Viel Fläche, ein paar Bäume, eine ruhige Umgebung, alles wirkt ausgesprochen einladend.

Ein Garten, auf den sich die zukünftigen Besucher des Hauses freuen dürfen. Er lädt förmlich zum Bleiben ein. Ein Ort, an dem man sich wohl fühlen kann – und soll, ziehen doch schon bald hier die Grünen Damen und Herren ein. Sie wollen genau dort in gut drei Wochen das „Café Fritz“ eröffnen (wir berichteten).

Hier soll dann jeweils montags und dienstags eine Tagesbetreuung für Menschen mit altersbedingter Leistungsschwäche angeboten werden. Es soll gemeinsam gefrühstückt und zu Mittag gegessen, Gespräche geführt, aber auch Spiele durchgeführt werden. Außerdem soll eine Gruppe für ältere Menschen mit Migrationshintergrund eingerichtet werden.

Die Diakoniestation wird Nachbar des „Café Fritz“ und der Grünen Damen und Herren bleiben. Auch sie wird in das Haus an der Rosenstraße einziehen.

Das Philipp-Nicolai-Haus, in dem früher einmal der 14-tägige Gottesdienst des Pfarrbezirks Mitte stattfand, hat Höhen und Tiefen erlebt. Nicht erst seit der Schließung im Jahre 2005. Damals scheiterte der Verkauf. Nach einigem hin und her warf die Gemeinde Bönen den Rettungs-Anker. Sie mietete die Immobilie an. Die Gemeinde geriet in den Nothaushalt. Sie durfte und darf damit keine externen Gebäude mehr anmieten. Die evangelische Kirchengemeinde musste sich erneut auf der Suche nach einem Käufer beziehungsweise Mieter machen. Jetzt scheint sich vieles zum Guten zu wenden.