Nordbögge sucht seinen Geburtstag

Als die Wiege der fast 1 000-jährigen Ortschaft Nordbögge wird das nahe Umfeld rund um den Lindenplatz angesehen. Hier soll auch an zwei Tagen die große Feier im Festzelt aus Anlass des Bestehens stattfinden. Foto (c) Friedrich Westerhoff

Erstveröffentlichung 2.4.2012 in der WAZ.

Der nördlichste Ortsteil von Bönen wird 1 000 Jahre. Doch wann das genau ist, das mag im Augenblick noch keiner so recht sagen. Auch der Heimatverein „Dorffreunde Nordbögge“ nicht, der sich erst im November 2010 gegründet hat.

Der nördlichste Ortsteil von Bönen wird 1 000 Jahre. Doch wann das genau ist, das mag im Augenblick noch keiner so recht sagen. Auch der Heimatverein „Dorffreunde Nordbögge“ nicht, der sich erst im November 2010 gegründet hat. Als „geistiger Vater“ des jungen Vereins gilt Nordbögges Ortsvorsteher Michael Plicht, der nicht nur zu den Gründungsmitgliedern zählt, sondern auch 1. Vorsitzender vom ersten Tag an ist. Jeweils zwei Delegierte aller am Ort ansässigen Vereine sind dort Mitglied. Die „Dorffreunde Nordbögge“ sind seit neuestem ein eingetragener, gemeinnütziger Verein, der sich als überparteilich versteht.

Exaktes Datum soll Übersetzung liefern

Doch mit dem 1 000-jährigen Bestehen des Ortes ist das so eine Sache. Dirk Brand, Vizechef der „Dorffreunde“ erklärt das im Gespräch mit unserer Zeitung so: „Wir warten noch auf eine ganz bestimmte Urkunde. Es gibt zwar Findebücher, doch die sind leider in Latein gehalten, müssen erst noch übersetzt werden.“ Doch so viel stehe bereits jetzt fest: Das 1000-Jährige würde gebührend gefeiert werden. Der 46-Jährige berichtet: „Die Feierlichkeiten werden wohl Mitte 2014/2015 stattfinden. An historische Stelle.“

Es sei angedacht, an zwei Tagen in einem Festzelt am Lindenplatz zu feiern. Also ganz in der Nähe des ehemaligen Rittergutes „Haus Bögge“, von dem auch Name „Nordbögge“ abzuleiten sei. Die Vorbereitungen liefen bereits auf Hochtouren.

Dirk Brand, an der Schulstraße im Zentrum des Ortes zu Hause, Schießwart im Schützenverein und Jugendleiter im Fußballclub VfK: „1 000 Jahre. Das gibt es nicht so häufig. Da ist es doch allzu verständlich, dass wir ein großes Fest feiern wollen. So richtig mit mittelalterlichem Charakter bis zu den Anfängen der Bauernzeit. Historisch und umfangreich zugleich.“ Bisher noch Zukunftsmusik.

Haus Bögge auf einer Lithografie von 1857/59. Bildquelle: Digitalisat der Zentral- und Landesbibliothek Berlin

In der Gegenwart liegt zunächst einmal das Aufstellen des Maibaumes an. Das findet statt am Montag, 30. April, um 18 Uhr auf dem Friedrich-Wilhelm-Platz in der Dorfmitte. Mit dem Fahrrad auf große Tour begeben sich die „Dorffreunde Nordbögge“ am 15. Juni 2012.

Auf der Route „Garten & Gaumen“ werden die besonderen Gartenanlagen der Familien Punt, Gärtnerei Liebich und Nordhoff angefahren, Vorträge von Gärtnern und der NABU runden das Programm ab. Start und Ziel ist das Haus Dörnemann.

Zu den Aufgaben soll auch gehören, dass man in Eigenleistung notwendige Putzarbeiten an der Trauerhalle vornimmt. Für den 15. Dezember ruft der Heimatverein alle Nordbögger dazu auf, am Weihnachtsmarkt in der Ortsmitte teilzunehmen.