
Einst wurde die Zufahrt zum Haus Bögge in Nordbögge vom sogenannten Bögger Tor gesichert (Bild oben). Heute steht der Bogen im spätrenaissance-frühbarocken Übergang in Heeren in der Nähe der evangelischen Pfarrkirche in Kamen Herren-Werve. Das unter Denkmalschutz stehende Bauwerk ist ein repräsentantes Beispiel für die heimische Baukunst im 16. und 17. Jahrhundert.
Als die Schutzeinrichtung in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts errichtet wurde, verband die sie das Außengelände des damals von Hoeteschen Besitzes (Haus Bögge) mit dem Innenhof. Diese waren, wie damals üblich, durch eine Gräfte getrennt. Deutlich sind noch die Abtreppungen in den Zierstreifen zu erkennen, die einst wohl den Anschlag für die Zugbrücke darstellten. Ob tatsächlich eine Zugbrücke über die Gräfte existiert hat, wird angezweifelt.


Das lichte 3,85m hohe und 3,25m breite Tor ist aus rotem Ziegelmauerwerk auf einem Sandsteinsockel erbaut. Die Südseite ist mit verzierten Sandsteinstreifen aufgelockert, die ein waffelartiges Muster aufweisen. Zum Bogen hin verlaufen strahlenförmige Streifen. In der Mitte ziert ein Tierrelief das Bauwerk. Das Walmdach wurde mit Pfannen und an den Graten mit Schiefer belegt. Verschiedene Öffnungen können sowohl der Verteidigung als auch der Verriegelung des Tores gedient haben. Auf der Rückseite sind zwei zugängliche mannshohe Kammern ummauert.
In den sechziger Jahren behinderte die geringe Breite und Durchfahrtshöhe den Zugang für die modernen landwirtschaftlichen Geräte und der Torbogen wurde abgebrochen. Nach seinem Abbruch im Jahre 1968 wurde er ein Jahr später von der Stadt Kamen erworben und unter Beteiligung des Freiherrn von Plettenberg auf dem ihm gehörenden Grundstück in der Nähe des Schlosses wieder aufgebaut.

Quellen: Grüber: Geschichte des Hauses Bögge
Stoltefuß, Baudenkmale in Heeren Werve, 1987