Benker Heidenrecht

Der Sachsenspiegel ist ein Rechtsbuch das zwischen 1220 und 1235 entstanden ist. Es gilt als das bedeutendste und, gemeinsam mit dem Mühlhäuser Reichsrechtsbuch, älteste Rechtsbuch des deutschen Mittelalters.

Rechtscodex (benannt nach der Thingstätte Bänkerheide in Flierich) in der Grafschaft Mark, der in das “Bochumer Land- und Stoppelrecht” einging.

Der Zustand der Rechtspflege in der Grafschaft Mark war bis in das 16. Jahrhundert sehr rückständig. Der Richter, der über die Bauern des Amtes Bochum zu Gericht saß, war in älterer Zeit ein Angestellter des Drosten (Landrates) und musste seinen Weisungen nachkommen. Eine Trennung von Justiz und Verwaltung kannte man bis in das 18. Jahrhundert nicht. Dieser gräfliche Richter war der Nachfolger des alten vom Volke gewählten Richters.

Codices und Gerichte wie das Benker Heidenrecht gehörten zu den letzten Resten der Altsächsischen Gaugerichte, in denen das Volk unter dem Vorsitz des Gaugrafen als Richter entschied. Diese Gaugrafschaft war eine Vereinigung mehrerer Burichterverbände (Ortsrichter), hatte also mit dem karolignischen Gau nichts zu tun. Mit dem Aufkommen der landesherrlichen Gewalt der Grafen von der Mark blieben diese Gerichte vorerst bestehen.

Thing (Ding), in german. Zeit die Volks-, Heeres- und Gerichtsversammlung, auf der alle Rechtsangelegenheiten des Stammes (auch die Entscheidung über Krieg und Frieden) behandelt wurden. Das Thing fand unter Vorsitz des Königs (Stammes-, Sippenoberhauptes) unter freiem Himmel an bestimmten Orten statt. Alle Freien mussten mit Waffen erscheinen. Die Entscheidungen wurden einstimmig getroffen. Während des Thing bestand ein Sonderfriede (Thingfriede), dessen Verletzung streng bestraft wurde.

Haus Bögge wird um 1000 als Lehen der Abtei Werden mit eigener Gerichtsbarkeit genannt. Der alte Thingplatz ist heute noch bei den vier Linden vor dem Haus Bögge zu sehen. Auch auf der Bänkerheide ist eine Thingstätte bekannt. 

Die Bänkerheide erstreckt sich zwischen Osterbönen und Osterflierich. Sie diente als so genannte Thingstätte. Das Benker Heidenrecht wurde nach dieser Thingstätte benannt.

Bänkerheide. Abb.: Geoportal NRW