Naturschutzgebiete in Bönen

Karte der Naturschutzgebiete in Bönen. 1. Lettenbruch, 2. Holzplatz, 3. Sandbachtal, 4. Horster Mühle, 5. Seseke Abb.: (c) FdF

Auf dem Gemeindegebiet Bönen weist das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen im September 2022 vier Naturschutzgebiete aus, wie auf der nebenstehenden Karte dargestellt. Ein weiteres Naturschutzegebiet “Seseke” grenzt im Osten direkt an das Gemeindegebiet.

Lettenbruch. (80,00 ha) Altes Waldgebiet südlich der A2 bei Bönen, dem ein breites Band aus Grünlandflächen entlang eines Bachlaufes names Teichgraben vorgelagert ist. Eine Eigenart dieses Baches sind tümpelartige Aufweitungen sowie alte Ufergehölze mit zahlreichen Kopfweiden. Die dem Namen nach ehemals sehr nassen Waldflächen des Lettenbruchs werden von einem dichten Grabennetz entwässert und weisen nur noch kleine Reste von Bruchwald auf.

Dagegen sind alte Bestände an feuchten Eichen-Hainbuchenwäldern mit einer artenreichen Krautschicht aus Frühlingsgeophyten großflächig und in typischer Ausbildung erhalten. Eingestreute Nadelholz- und Pappel-Mischbestände werden seit Jahren vom Forstamt sukzessive entfernt und in standortgerechte Waldgesellschaften umgebaut.

An den teilweise bereits abgängigen Hybridpappeln fallen die besonders zahlreichen Misteln auf. Aufgrund des Nutzungswandels der Landwirtschaft befinden sich die meisten der vormals intensiv als Rinderweiden genutzten Flächen in einem Übergangsstadium zu Wiesengesellschaften.

Die bachbegleitenden Grünlandflächen weisen in Teilbereichen Feuchtvegetation auf und entwickeln sich durch Extensivierungsprogramme zunehmend zu artenreichen, mesophilen Glatthaferwiesen.

Auf einer Waldwiese an der A2 wurde im Zuge des Ausbaus der Autobahn ein Hochwasserrückhaltebecken angelegt. In der traditionellen Agrarlandschaft des Naturraums Hellwegbörde stellen diese Wald- und Wiesenflächen mit den Gewässern wichtige Elemente für die Struktur- und Artenvielfalt dar, deren Wertigkeit durch extensive Nutzung weiter gesteigert werden soll.

Quelle: http://nsg.naturschutzinformationen.nrw.de/nsg/de/fachinfo/gebiete/gesamt/UN_023 abgelesen am 6.9.2022 | 19:52 h

Das Naturschutzgebiet Lettenbruch.

Holzplatz. (26,00 ha) Das Naturschutzgebiet “Holzplatz Bönen” zwischen Bönen und Kamen-Heeren-Werve lässt sich exemplarisch für die jüngere Geschichte des Naturschutzes und den Wandel von Einschätzungen und Zielen des Naturschutzes im Kreis Unna heranziehen: Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts diente der Platz – erschlossen durch Gleistrassen, Kranbahnen und Teerstraßen zur Lagerung von Grubenhölzern und Gerätschaften (HAMANN & CONZE 1989, KÖHLER mdl.).

Nach der abschnittsweisen Nutzungsaufgabe durch den Bergbau Anfang der 1980er Jahre blieb die Fläche zunächst weitgehend der Sukzession überlassen. Mit der fortschreitenden Besiedlung der altlastenverdächtigen Fläche wurde die Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz durch den engagierten nicht amtlichen Naturschutz vor Ort erkannt und dokumentiert: Durch den Strukturreichtum dieser in einem frühen Sukzessionsstadium befindlichen ehemaligen Grubenholzlagerstätte und zahlreiche, offenbar mit dem Grubenholz eingebrachte Pflanzen und Tiere waren die hier anzutreffenden Artenzahlen – auch aufgrund der sehr sachkundigen und gründlichen Untersuchungen – im Vergleich zum Rest des Kreises exorbitant hoch: Mit ca. 600 nachgewiesenen Gefäßpflanzenarten und bedeutenden Vorkommen an Schmetterlingen, Heuschrecken, Amphibien und Vögeln (HAMANN ; CONZE 1989, LOOS 1992, KÜHNAPFEL 1993, LOOS mdl.) wurde die Fläche als das “bei weitem artenreichste räumlich abgeschlossene Gebiet im gesamten Kreis Unna und wohl auch darüber hinaus im gesamten Ruhrgebiet” (LOOS 1992) eingeschätzt.

Quelle: NSG Holzplatz bei Bönen, nhttp://www.biostationunna.de/?page_id=163 abgelesen am 6.9.2022 | 19:46h

Das Naturschutzgebiet Horster Mühle

Horster Mühle. (7,50 ha.) Das Gebiet, das im Jahr 1992 unter Naturschutz gestellt wurde, erstreckt sich südöstlich des Kernortes der Gemeinde Bönen. Östlich des Gebietes verläuft die B 63.

Die Unterschutzstellung erfolgt

  • zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Biotopen bestimmter wildlebender Tier- und Pflanzenarten. Als Biotope bzw. Lebensgemeinschaften gelten hier insbesondere der naturnahe Bachlauf des Lünerner Baches mit seinen bachbegleitenden Strukturen, Kleingewässer und feuchte Mulden, Laichkrautgesellschaften, Knickfuchsschwanzrasen, extensiv genutzte Grünlandflächen, Flatterbinsen-Nassweide, Brennhahnenfuß-Nassweide-Gesellschaft, Rohrglanzgras-Röhricht, Uferhochstaudenfluren, Silberweiden-Ufergehölze, gehölzbestandene Talränder, Kopfbäume und sonstige höhlenreiche Bäume.

    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Naturschutzgebiet_Horster_M%C3%BChle abgelesen 6.9.2022 | 2024.
Das Naturschutzgebiet Horster Mühle

Sandbachtal. (16,50 ha.)

Das Sasndbachtal erstreckt sich südöstlich des Kernortes Bönen entlang des Sandbaches, eines Nebenflusses der Seseke. Nördlich des Gebietes verläuft die A 2.

Die Unterschutzstellung erfolgt

  • zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Biotopen bestimmter wildlebender Tier- und Pflanzenarten. Als Biotope bzw. Lebensgemeinschaften gelten hier insbesondere
  • ein in Abschnitten naturnaher, mäandrierender Bachlauf, Siepen mit zahlreichen Seitenzuflüssen, Auenwälder, Erlenbruchwälder, ein artenreicher Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald, Perlgrasbuchenwald, alte Baumbestände, insbesondere der Vogelkirsche und der Esche, Mistelbestand, stehendes und liegendes Totholz, Sumpfdotterblumenwiesengesellschaften, Großseggenrieder, Waldsimsenbestände, Hochstaudenfluren, Uferstaudenfluren
  • aus landeskundlichen Gründen
  • wegen der besonderen Eigenart und Schönheit des Sandbaches

    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Naturschutzgebiet_Sandbachtal abgelesen am 6.9.2022 | 20:20
Das Naturschutzgebiet Sandbachtal