
Im heutigen Bergkamener Stadtteil Oberaden haben die Römer unter Drusus, dem Stiefsohn Kaiser Augustus, wahrscheinlich im Spätsommer 11 v.Chr. auf dem “Burghügel” das größte frühaugusteische Militärlager nördlich der Alpen angelegt. Es handelte sich um eine gewaltige Anlage, die durch Gräben, Wall, Türme und Tore gut gesichert und im Innern mit prächtigen Bauten versehen war.
Im Jahre 17 v.Chr. überfielen kriegerische Germanenstämme – u. a. die Sugambrer – am linken Niederrhein die 5. römische Legion unter dem Befehl des Statthalters Marcus Lollius. Die Germanen vernichteten die Legion und erbeuteten die Adlerstandarte. Diese Niederlage auf römischem Gebiet veranlasste Kaiser Augustus, die Eroberung des freien Germaniens einzuleiten. Unter dem Oberbefehl seines Stiefsohnes Drusus begann im Jahre 12 v. Chr. die Germanenoffensive. Ein Jahr später gelangte Drusus mit zwei Legionen und den dazugehörigen Hilfstruppen dem Laufe der Lippe flussaufwärts folgend in das Gebiet des heutigen Oberaden. Hier ließ er im Spätsommer des Jahres 11 v.Chr. unweit der Lippe auf einer 20 m hohen Erhebung das große Militärlager errichten. Das Enddatum des Lagers fällt in das Jahr 8/7 v. Chr.
Mit der Räumung des Oberaden Lagers wurden 40.000 Menschen, darunter vor allem Sugambrer, auf römisches Gebiet jenseits des Rheins deportiert. Damit war die Gefahr, die von diesem Gegner ausging, gebannt.
Das Lager mit einer Größe von ca. 56 Ha. liegt auf einer Anhöhe südlich der Lippe. Hier waren bis zu 2 Legionen (2.000 Soldaten) untergebracht.

Umgeben war das Lager von einer ca. 2,7 Kilometer langen Umwehrung, bestehend aus einem vier bis fünf Meter breiten Spitzgraben, der zwei bis drei Meter tief war. Zum Lagerinnern hin folgte eine ca. drei Meter breite Holz-Erde-Mauer, die alle 25 Meter mit Türmen befestigt war. Toranlagen befanden sich im Norden, Osten, Süden und Westen der Umwehrung.


Im Innenbereich befanden sich nahe der Holz-Erde-Mauer die Mannschaftskasernen und die Häuser der Centurionen. Eine Teilrekonstruktion der Konstruktion ist heute auf dem Archäologischen Lehrpfad zu sehen.
Quelle: http://www.bergkamen.de/roemerlager-oberaden.html