Auch vor Arminius fühlte man sich in Bönen wohl

An der Stelle, an der das Stahlwerk Unna im Inlogparc im Mai 2012 mit dem Bau einer Produktionshalle begann, legte das Duisburger Unternehmen Archäologie.de die Überreste einer Germanensiedlung frei. Gefunden wurden zahlreiche Gegenstände aus der vorrömischen Eisenzeit. Vorläufig werden die Funde auf die Zeit von 300 bis 100 vor Christus datiert.

Ausgrabung im Industriegebiet 2011. Foto (c) Archäologie.de

Bereits Ende 2011 waren im Rahmen der Erschließungsarbeiten Verfärbungen im Boden entdeckt worden, die auf einstige Siedlungen schließen ließen. Damals waren auf dem Baugrundstück entlang der A2 alte Müllgruben entdeckt worden. Bei den Funden im vergangenen Monat handelt es sich um Tonscherben, Reste germanischer Brandbestattungen und Überreste von Pfosten, mit denen die Germanen ihre Häuser errichteten. „Die Fundstücke sind nicht selten, sie werden aber auch nicht täglich ausgegraben“, ordnet Ute Becker, Inhaberin von Archäologie.de, die Bedeutung des Fundes ein. „Die Funde sind ein wichtiges Puzzlestück für die Region. Bisher wurde hier nichts vergleichbares gefunden.“

Aus den Funden hat die Firma unter anderem Grundrisse von Wohn- und Speicherbauten rekonstruiert. Es wird angenommen, dass es sich um einen oder mehrere eisenzeitliche Bauernhöfe handelt, wie Nadja Schöler von der Wirtschaftsförderung im Kreis Unna berichtet.

Gegraben wurde auf zwei Flächen: Einmal auf der 7.400 Quadratmeter große Baufläche des Stahlwerks Unna sowie auf einer optionalen Erweiterungsfläche. Auf diesem 5.200 Quadratmeter großen Areal begannen die Ausgrabungen erst später.

Quelle: Lokalkompass vom 8.9.12