Germanischer Bauernhof

Darstellung einer Germanensiedlung, wie sie auch in Lüttgenbögge existiert haben könnte. Abb (c) WMfA, Außenstelle Bielefeld

Der germanische Siedlungsplatz in Lüttgenbögge:

Bereits seit den 1930er Jahren sind von dem Gelände westlich der Rexe archäologische Funde bekannt, die damals in das Gustav-Lübcke-Museum, Hamm, gelangten. 1992/93 hat das Westfälische Museum für Archäologie, Außenstelle Olpe, hier Ausgrabungen vorgenommen. Dabei wurde ein germanischer Siedlungsplatz freigelegt, von dem sich Gebäudespuren, Vorratsgruben und ein Brunnen im Boden erhalten hatten.

Eine bei Ausgrabungen in Lüttgenbögge gefundene Glasperle zeigt, dass römische Waren schon im 2./3. Jahrhundert hier gehandelt wurden. Foto (c) FdF

An Fundgegenständen sind zu nennen: zahlreiche Scherben von einfachen Tongefäßen, manche sind durch Fingereindrücke verziert; Haustier- und Wildtierknochen, teilweise mit Bearbeitungsspuren; Eisenschlacken, die belegen, dass hier auch Metall verarbeitet wurde. Römische Keramik und eine farbige Glasperle, die bei Grabungsarbeiten in Lüttgenbögge gefunden wurde, weisen auf Handelsbeziehungen mit den römischen Provinzen am Rhein hin.

Mit Hilfe des Fundmaterials kann die Siedlung in das 2./3. Jh. n. Chr. datiert werden.

Merkwürdig ist ein vollständiges Tongefäß, das von den Germanen vergraben worden war. Sein Inhalt bestand nur aus Lehm. Aus römischen Schriftquellen geht hervor, dass unsere Gegend damals zum Gebiet des Germanenstammes der Brukterer gehörte. Die Situation in Altenbögge war für eine Besiedlung sehr günstig: unmittelbare Nähe zu Rexe und Seseke, aber hochwasserfrei; fruchtbarer Lössboden.

Funde von Tierknochen wie beispielsweise vom Rind zeugen von der Nutztierhaltung in Lüttgenbögge.